Peru: Gesundheit und Impfungen
Titel | Besondere Vorsichtsmaßnahmen | Pflichtimpfungen |
---|---|---|
Gelbfieber | 1 | |
Dengue-Fieber | 2 | |
Typhus | 3 | - |
Malaria | 4 | - |
Hepatitis A und B | 5 | - |
[1] Eine Schutzimpfung gegen Gelbfieber wird allen Reisenden empfohlen, die älter als neun Monate sind, und in die folgenden Regionen unterhalb einer Höhe von 2300 m reisen: Amazonas, Loreto, Madre de Dios, San Martín, Ucayali, Puno, Cusco, Junín, Pasco, Huánuco, hoher Norden von Apurímac, hoher Norden von Huancavelica, Norden und Nordosten von Ayacucho und der Osten von Piura.
[2] Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt landesweit vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz. Bei längerem Aufenthalt oder besonderer Exposition empfiehlt sich eine Impfung gegen Dengue-Fieber.
[3] Typhus kommt vor. Eine Typhusimpfung wird bei Rucksackreisen und Langzeitaufenthalten empfohlen.
[4] Regional kann ein hohes Malariarisiko herrschen. Das betrifft v.a. die Provinzen Loreto, San Martín und Amazonas). Die gefährlichere Form Plasmodium falciparum (Malaria tropica) überwiegt. Die übrigen Regionen haben ein sehr geringes oder kein Malaria-Risiko. Lima und das Anden-Hochland sind malariafrei.
Ausreichenden Schutz bieten langärmelige Kleidung und Mückenschutzmittel. In den Grenzgebieten zu den Nachbarländern empfiehlt sich zusätzlich eine Notfallmedikation.
[5] Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.
[6] Tollwut kommt landesweit vor. Hauptüberträger sind Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Im Amazonasgebiet von Peru kam es nach Bissen von Fledermäusen zu Tollwuterkrankungen mit tödlichem Ausgang bei der einheimischen Bevölkerung dieser entlegenen Gegend. Reisende, die sich länger dort aufhalten, sollten eine Tollwutimpfung in Betracht ziehen.
Medizinische Versorgung und Gesundheitswesen
Die medizinische Versorgung im Lande ist nur in teuren Privatkliniken mit Europa zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und / oder hygienisch problematisch. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete Englisch / Französisch sprechende Ärzte. Medizinische Behandlungen müssen sofort bezahlt werden.
Der Abschluss einer Reisekrankenversicherung und Reiserückholversicherung wird dringend empfohlen.
Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.
Essen und Trinken
Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung, das Risiko einer Infektion besteht jedoch. Um sich zu schützen sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen.
Sonstige Risiken
Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.
Chagas-Erkrankungen werden durch Raubwanzen, die landesweit vorkommen, herbeigeführt. Bei Übernachtungen in einfachen Hütten und im Freien empfiehlt sich ein Insektenschutz mit Moskitonetzen.
Fleckfieber tritt v.a. in den Slums in höheren Lagen auf. Das Fieber wird durch Kleiderläuse ausgelöst. Um sich zu schützen sollte man regelmäßige Körper- und Kleiderhygiene betreiben. Nur in seltenen Fällen sollte eine Impfung erwogen werden.
HIV/Aids eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.
In Lagen über 2500 m tritt häufiger die gelegentlich auch tödlich endende Höhenkrankheit durch zu schnellen Aufstieg auf. Sie wird meist erst nach 24 Stunden oder später in der Höhe bemerkbar. Symptome sind schlechter Schlaf, Kopfschmerz, Schwindel, Erbrechen und zunehmende Luftknappheit. Verschwinden die Symptome nicht durch eine längere Pause, sollte unter eine Höhe von 2000 m abgestiegen werden.
Durch Schmetterlingsmücken übertragene Leishmaniose kommt landesweit vor und kann durch Insektenschutz vermieden werden.
Das durch Stechmücken und Stechgnitzen übertragene Oropouche-Fieber kommt überwiegend in den Departamentos Madre de Dios, Cusco, San Martín, Cajamarca, Loreto und Ayacucho vor. Bislang gibt es gegen Oropouche-Fieber weder eine Impfung noch im Erkrankungsfall eine Therapie. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz.