Bhutan: Gesundheit und Impfungen
Titel | Besondere Vorsichtsmaßnahmen | Pflichtimpfungen |
---|---|---|
Hepatitis A und B | 2 | |
Malaria | 4 | - |
Tollwut | 5 | - |
Dengue-Fieber | 1 | |
Japanische Enzephalitis | 3 | - |
[1] Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt landesweit vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz. Bei längerem Aufenthalt oder besonderer Exposition empfiehlt sich eine Impfung gegen Dengue-Fieber.
[2] Hepatitis A und Hepatitis B kommen vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.
[3] Ein Ansteckungsrisiko für Japanische Enzephalitis besteht, Einzelfälle wurden registriert. Bei längerem Aufenthalt sind Schutzimpfungen gegen Japanische Enzephalitis zu erwägen.
[4] Malariaschutz ganzjährig im Süden, v.a. in den südlichen Distrikten an der Grenze zu Indien: Chhukha, Samchi, Samdrup Jongkhar, Shemgang und Geylegphug erforderlich. Chloroquin- und Sulfadoxin/Pyrimethaminresistenz der gefährlicheren Form Plasmodium falciparum (> 40 %) ist gemeldet worden. Empfehlung: Mückenschutz und Notfallmedikation.
[5] Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. streunende Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
[6] Tuberkulose kommt vor. Eine Impfung gegen Tuberkulose sollte bei besonderer Exposition erwogen werden.
[7] Typhus kommt vor. Eine Typhusimpfung wird bei Rucksackreisen und Langzeitaufenthalten empfohlen.
Medizinische Versorgung und Gesundheitswesen
Die medizinische Versorgung ist mit Europa nicht zu vergleichen und vielfach technisch, apparativ und hygienisch problematisch. Oft fehlen auch europäisch ausgebildete, Englisch oder Französisch sprechende Ärzte. Rettungsmöglichkeiten bestehen wegen der besonderen Hochgebirgslage kaum oder sind zumindest erheblich erschwert.
Ein ausreichender, weltweit gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen.
Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.
Essen und Trinken
Landesweit besteht ein erhöhtes Risiko für Durchfallerkrankungen durch Verunreinigungen von Trinkwasser und Nahrungsmitteln. Die strikte Einhaltung von Hygienemaßnahmen (Nahrungsmittelhygiene, Körperhygiene, Händewaschen) ist wichtig. Wasser sollte generell vor der Benutzung zum Trinken, Zähneputzen und zur Eiswürfelbereitung entweder abgekocht oder anderweitig sterilisiert werden oder abgepackt gekauft werden. Beim Kauf von abgepacktem Wasser sollte darauf geachtet werden, dass die Original-Verpackung nicht angebrochen ist. Milchprodukte ebenso wie Schweinefleisch, rohe Salate und Mayonnaise am besten meiden. Fleisch- und Fischgerichte nur gut durchgekocht und heiß serviert essen. Gemüse sollte gekocht und Obst geschält werden. Vor dem Verzehr und Kauf von zubereiteten Lebensmitteln aus Straßenständen und von Märkten wird gewarnt.
Eine Impfbescheinigung gegen Cholera ist keine Einreisebedingung, das Risiko einer Infektion besteht jedoch, v.a. in den Distrikten Mongar, Pemagatsel, Phuntsholing, Punakha, Samdrupjonkhar, Tashigang, Thimphu. Um sich zu schützen, sollte man eine sorgfältige Trinkwasser- und Lebensmittelhygiene anwenden. Da die Wirksamkeit der Schutzimpfung umstritten ist, empfiehlt es sich, rechtzeitig vor Antritt der Reise ärztlichen Rat einzuholen.
Sonstige Risiken
Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.
HIV/Aids ist im Lande und weltweit verbreitet und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Ungeschützte Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein erhebliches Gesundheitsrisiko bergen.
Die Höhenkrankheit ist eine durch zu raschen Aufstieg (mehr als 100 m pro Tag) ausgelöste, gefährliche Störung verschiedener Organe wie Gehirn, Lunge, Niere. Die Erkrankung kann auch gut trainierte und Gesunde treffen sowie Personen, die früher große Höhen trotz schnellen Aufstiegs gut vertragen haben. Rettung besteht in raschem Abstieg. Eingehende Beratung durch den Facharzt vor der Reise hierzu ist sinnvoll.
Gesundheitszeugnis
Reisende, die länger als 14 Tage in Bhutan bleiben möchten, müssen einen HIV-Test, der nicht älter als 6 Monate sein darf, vorlegen.