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Stadtgeschichte von Berlin

Nur wenige Städte der Welt haben solch tiefgreifende Veränderungen durchlebt wie Berlin in den letzten 100 Jahren. Viele Besucher, von denen sich einige noch gut an die Bilder vom Mauerfall 1989 erinnern, sind ergriffen von der fühlbaren Geschichte der Stadt.

In vielerlei Hinsicht wurde Berlins Schicksal besiegelt, als es 1871 die Hauptstadt des Deutschen Reiches wurde. Zuvor war Berlin eine relativ bescheidene Stadt im politischen, industriellen und wirtschaftlichen Herzen des Reiches gewesen. Die nächsten Jahrzehnte über durchlebte die Stadt eine rasante Entwicklung, 1877 war Berlin zu einer blühenden Metropole mit einer Bevölkerung von 1 Million Einwohnern geworden – Berlins Belle Époque hatte begonnen.

1903 war Berlin die weltweit größte Stadt der Mietskasernen geworden und war stolz auf seine U-Bahn, blühende Kulturszene und riesigen Kaufhäuser. Diese glücklichen Tage wurden durch den 1. Weltkrieg abrupt beendet. Es kam zu Hungersnöten und Streiks in der deutschen Hauptstadt. 1918 dankte der bedrängte Kaiser Wilhelm II. ab und ging in die Niederlande, der Waffenstillstand wurde unterzeichnet und die Bundesregierung den Sozialdemokraten übergeben.

Die Nachkriegszeit in Berlin wurde geprägt durch politische Instabilität, wirtschaftliche Turbulenzen und miserable Lebensbedingungen. Mit falschen Versprechungen für eine bessere Zukunft gewannen die Nazis die Wähler für sich. 1933 und die folgenden Jahre wurden zu den dunkelsten Tagen in der Geschichte Deutschlands.

Während des 2. Weltkrieges wurden weite Teile Berlins in Schutt und Asche gelegt. Die zerstörte Stadt wurde nach dem Krieg von den Besatzungsmächten Großbritannien, Frankreich, den USA und der Sowjetunion in vier Sektoren aufgeteilt. Der Streit zwischen den Siegermächten über die Nachkriegsordnung der Stadt setzte der gemeinsamen Verwaltung ein jähes Ende und führte zu einer zunehmenden Entfremdung der Sowjetunion. Im Jahr 1962 wurde die berüchtigte Berliner Mauer errichtet, um zu verhindern, dass die Bewohner vom durch die Sowjets kontrollierten Ost-Berlin in den Westen flüchteten. Die deutsche Hauptstadt war zum Mittelpunkt des Kalten Krieges geworden.

Berlin war nicht nur eine Schachfigur zwischen dem Osten und dem Westen geworden, es verlor auch seinen Status als Hauptstadt. Die westdeutsche Regierung verlegte ihren Amtssitz nach Bonn. 

Als 1989 die Mauer fiel, kennzeichnete dies die Wiedervereinigung Deutschlands. Optimismus herrschte und die neue, alte Hauptstadt Berlin wurde Europas größte Baustelle. Die Narben sind noch heute sichtbar, aber Berlin hat sich zu einer modernen Metropole und einem wichtigen Akteur in der europäischen Union entwickelt. In den letzten Jahren wurde Berlin außerdem als Zentrum für Techno und Club-Musik bekannt.

Der Kalte Krieg und die historischen Ereignisse im November 1989, als die Berliner Mauer von den Menschen niedergerissen wurde, die so lange von ihr unterdrückt worden waren, erscheint heute wie eine ferne Erinnerung. Alles dreht sich um die Zukunft.

Aus dem größten Bauprojekt Europas seit dem Zweiten Weltkrieg mit einem Wald aus Kränen, der die einst leblose Stadtmitte der ehemaligen geteilten Stadt bedeckte, ist zwischen 1993 und 1998 ein neues Berlin entstanden. Der britische Stararchitekt Lord Foster stattete den Reichstag, das deutsche Parlamentsgebäude, mit einer eindrucksvollen Glaskuppel aus, welche die neue Transparenz der deutschen Politik symbolisieren soll. Sie steht für eine Nation, die nichts zu verbergen und sich selbst von den Schrecken der Vergangenheit befreit hat.