Madagaskar: Gesundheit und Impfungen
Titel | Besondere Vorsichtsmaßnahmen | Pflichtimpfungen |
---|---|---|
Malaria | 4 | - |
Hepatitis A und B | 3 | - |
Tollwut | 5 | - |
Dengue-Fieber | 1 | |
Gelbfieber | 2 | |
[1] Das durch Stechmücken übertragene Dengue-Fieber kommt landesweit vor. Es empfiehlt sich ein wirksamer Insektenschutz. Bei längerem Aufenthalt oder besonderer Exposition empfiehlt sich eine Impfung gegen Dengue-Fieber.
[2] Eine Impfbescheinigung gegen Gelbfieber wird von allen Reisenden verlangt, die älter als 9 Monate alt sind und nach Aufenthalt oder Transit in einem von der WHO ausgewiesenen Infektionsgebiete einreisen wollen. Ausgenommen sind Reisende, die den Transitraum in den Infektionsgebieten nicht verlassen haben sowie Transitreisende in Madagaskar.
[3] Hepatitis A ist weitverbreitet, Hepatitis B kommt landesweit vor. Eine Hepatitis A-Schutzimpfung wird generell empfohlen. Die Impfung gegen Hepatitis B sollte bei längerem Aufenthalt und engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sowie allgemein bei Kindern und Jugendlichen erfolgen.
[4] Hohes Malariarisiko der vorherrschenden gefährlicheren Form Plasmodium falciparum (Malaria tropica) besteht ganzjährig in allen Landesteilen, einschließlich in den Städten und in den Küstengebieten. Mückenschutz u. medikamentöse Vorbeugung wird empfohlen.
[5] Tollwut kommt landesweit vor. Überträger sind u.a. streunende Hunde, Katzen, Waldtiere und Fledermäuse. Für Rucksackreisende, Kinder, berufliche Risikogruppen und bei längeren Aufenthalten wird eine Impfung empfohlen. Bei Bisswunden so schnell wie möglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
[6] Eine Impfung gegen Typhus wird bei Langzeitaufenthalt und bei besonderer Exposition empfohlen. Der Impfschutz gegen Poliomyelitis sollte ggf. aufgefrischt werden.
Medizinische Versorgung und Gesundheitswesen
Die medizinische Versorgung ist mit Europa nicht zu vergleichen und ist vielfach technisch, apparativ und hygienisch hoch problematisch. Erhebliche medizinische Versorgungslücken bestehen vor allem im Hinterland. Vielfach fehlen auch europäisch ausgebildete, Englisch oder Französisch sprechende Ärzte.
Ein ausreichender, dort gültiger Krankenversicherungsschutz und eine zuverlässige Reiserückholversicherung sind dringend empfohlen.
Eine individuelle Reiseapotheke sollte mitgenommen und unterwegs den Temperaturen entsprechend geschützt werden.
Essen und Trinken
Sonstige Risiken
Die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Standardimpfungen für Kinder und Erwachsene (u.a. gegen Tetanus, Diphtherie, Pertussis (Keuchhusten), Mumps, Masern, Röteln, Pneumokokken, Poliomyelitis und Influenza) sollten vor der Reise ggf. aufgefrischt werden.
Bilharziose-Erreger kommen in manchen Teichen und Flüssen vor, das Schwimmen und Waten in Binnengewässern sollte daher vermieden werden. Gut gepflegte Schwimmbecken mit gechlortem Wasser sind unbedenklich.
Mit dem Einsetzen der Regenzeit im November besteht die Gefahr von Chikungunya-Fieber. Diese Viruserkrankung wird von Mücken übertragen. Man sollte tagsüber und nachts Mückenschutz beachten.
In den Küstenregionen tritt die durch Insekten verursachte Filariose auf. Reisende reduzieren die Übertragungsgefahr, wenn sie einen wirksamen Insektenschutz benutzen.
HIV/Aids ist im Lande ein Problem und eine große Gefahr für alle, die Infektionsrisiken eingehen: Sexualkontakte, unsaubere Spritzen oder Kanülen und Bluttransfusionen können ein lebensgefährliches Risiko bergen.
Die Pest kommt in den Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Majunga (Mahajanga) und Toamasina vor. Die meisten Pest-Erkrankungen kommen während der Regenzeit zwischen Oktober und März vor. Der Schutz vor Ratten und Flöhen durch sichere Schlafplätze und häufigeres Wäschewechseln sowie das Fernhalten von bereits Erkrankten reduzieren die Ansteckungsgefahr. Bei beruflicher Tätigkeit in Pestgebieten empfiehlt sich die prophylaktische Einnahme von Antibiotika.